Mit einem bunten Potpourri von nicht nur weihnachtlichen Liedern stimmte der Musikverein »Konkordia« am Sonntag in der Willstätter Barockkirche die Besucher auf die festlichen Tage ein – mal heiter-beschwingt, mal nachdenklich und besinnlich.
Es ist mittlerweile eine liebgewordene Willstätter Tradition, dass der Musikverein »Konkordia« am 4. Advent in die wunderschöne Barockkirche lädt, die ein besonders stimmungsvolles Ambiente für ein Weihnachtskonzert bietet. Eine besondere Rolle spielt dabei der Musikernachwuchs. Schon viele Jungmusiker haben beim Weihnachtskonzert ihre ersten Töne vor großem Publikum zu Gehör gebracht. Die Mischung aus den noch etwas zaghaft vorgebrachten Stücken der ganz Kleinen über die schon sehr gekonnten Vorträge der etwas Älteren bis hin zu den »alten Hasen« im 40-köpfigen Orchester, die versiert mit vollem Klang die Kirche zu füllen wissen, macht seit jeher den Reiz des Konzerts aus.
Den Beginn machte Louisa Heitz mit dem gefühlvollen Klavierstück »River Flows In You« des südkoreanischen Pianisten Yiruma, bevor der Nachwuchs sein Können an der Flöte, der Klarinette oder am Schlagzeug unter Beweis stellte und großen Beifall einheimste. Schwungvolle und freudige Klänge bot das große Orchester mit dem »Russischen Tanz« und dem »Jingle Bells Rock« aus dem Film »Kevin allein zu Haus«, das nicht wenige Zuhörer zum fröhlichen Mitwippen veranlasste, und bei denen die Musiker ihre Stimmen voll ausspielen konnten.
Im Duo oder allein präsentierten weitere Jungmusiker kleine Stücke, umrahmt vom Walzer aus »Dornröschen« von Peter Tschaikowski und der melancholischen Ballade »Heaven’s Light«, wiederum vorgetragen vom großen Orchester. Mucksmäuschenstill war es, als Pfarrerin Renate Schmidt die Zuhörer vom traurigen Hintergrund dieses Stücks in Kenntnis setzte – die Geschichte einer jungen amerikanischen Musikerin, die 2002 mit ihren Eltern beim Brand ihres Hauses ums Leben kam. Im Gedenken an sie wurde dieses Stück geschrieben.
Es folgte amerikanischer Weihnachts-Schmuse-Sound mit »Rudolph, the Red-nosed Reindeer«, bevor ein »Highlander« in die Willstätter Kirche einzog. Stilecht im Schottenrock marschierte Überraschungsgast Uli Scheer mit seinem Dudelsack durch den Mittelgang, um gemeinsam mit dem Orchester »Amazing Grace« zu intonieren. Den wahrhaft bombastischen Abschluss des Konzerts bildete die heimliche Nationalhymne der Schotten, »Highland Cathedral«.
Das Publikum belohnte die Musiker, die von Dirigentin Susanne Heitz souverän durch den Abend geführt wurden, mit donnerndem Applaus und erklatschte sich zwei Zugaben. Gemeinsam sangen alle Anwesenden noch »Stille Nacht«, bevor der Musikverein zu Glühwein und Punsch ins Gemeindehaus lud, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
Autor: Nina Saam